Urlaub kann wirken wie ein Resilienz-Boost – endlich Ruhe finden und die Seele baumeln lassen.

Wie groß ist die Enttäuschung, wenn uns der Körper zunächst mal krank werden lässt – jede:r Fünfte kennt „Leisure Sickness“.

So beschreiben Fachleute die s.g. „Freizeitkrankheit“. Die Symptome reichen von Erschöpftheit, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen, manchmal auch Fieber. Die Erschöpfung macht sich breit, wenn der Körper dafür Zeit findet.

Welche Ursachen gibt es für die leidige „Leisure Sickness“?

Wie bei allen Erkrankungsbilder, die sowohl die Psyche als auch den Körper betreffen greifen einfache Erklärungsmodelle zu kurz. 3 Erklärungsansätze sind schlüssig:

  1. Nicht abschalten können: Das hohe Verantwortungsgefühl lässt viele Menschen schwer abschalten. Sie tun sich schwer vom Arbeits- in den Freizeitmodus zu wechseln und fühlen sich schuldig, nicht erreichbar zu sein. FOMO, die Sorge, in der Freizeit etwas nicht im Griff zu haben und bei wichtigen Entscheidungen abwesend zu sein, belasten die Psyche und damit auch den Körper.
  2. „Open Window“ des Immunsystems: Der Körper passt sich an Hochbelastungsphasen an und hält uns mit hohem Adrenalin-, Noradrenalin- und Cortisolspiegel fit für die Herausforderungen. Wir befinden uns in einem „Höhenflug“. In der Ruhezeit wird der Schalter umgelegt und die hohe Hormonproduktion fährt nach unten. Die Immunabwehr ist geschwächt – man spricht vom „Open Window-Effekt“  für Infekte, Erkältungen und Erschöpfung.
  3. Bewusstere Selbstwahrnehmung in der Freizeit: Unsere Körperwahrnehmung intensiviert sich in freien Zeiten. Man spürt nun, was schon länger in uns schlummert. Die Erschöpfungssymptome zeigen sich, wenn der Körper dafür Zeit findet.

Was tun gegen „Leisure Sickness“?

☀ Achten Sie vor allem in #Hochbelastungsphasen auf Bewegung und Ruhe. Nutzen Sie Bewegungselemente wie Besprechungen im Gehen (#Walk The Talk) oder kurze Workouts: so kann der Organismus den hochgekurbelten Hormonhaushalt besser regulieren. Bauen Sie Mikro-Momente der #Achtsamkeit in den Alltag ein – so können Sie die belebende Wirkung von Präsenz im Hier und Jetzt in der Arbeit als auch im Urlaub genießen.

☀ Schaffen Sie VOR dem Urlaub Ordnung: Nehmen Sie sich Zeit zum Aufräumen und Abschließen Ihrer wichtigsten Aufgaben und schreiben Sie eine To Do Liste für den 1. Tag nach dem Urlaub. Niederschreiben schafft Ordnung im Kopf und vermittelt Kontrollierbarkeit. 1-2 Einstiegs-Tage nach dem Urlaub geben Zeit zum Ankommen und Aufarbeiten.

Fallen Sie nicht vom Anstrengungspegel 100 auf 0: Starten Sie mit feinen Aktivitäten, Bewegung aber auch Ruhephasen in den Urlaub. Lassen Sie Ihren Organismus langsam in den Urlaubsrhythmus einsteigen.

Urlaubsmarker setzen: Tauchen Sie ein in ein besonderes „Urlaubsbuch“, gestalten Sie eine „Urlaubsplaylist“, tragen Sie Flipflops.

Erlauben Sie sich Erschöpfung und Ruhebedürfnis: Gefühle wollen gehört werden – einfach mal annehmen und Zeit geben.

☀ Beginnen Sie mit gesunder Selbstfürsorge und fragen Sie sich: Womit kann ich mir Gutes tun? Was braucht meine Seele und mein Körper, um wieder zu aufzutanken? Machen Sie es wie ein Spitzensportler nach dem Wettkampf: Reduziertes Körpertraining, Entspannung und Meditation, gesund essen und Seele baumeln lassen.

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